12 Nationale Maritime Konferenz

Motto der Veranstaltung „Wirtschaft braucht Meer“

Am 10. und 11 Mai wurde die 12. Nationale Maritime Konferenz virtuell veranstaltet.

Mit mehr als 1000 Teilnehmern konnte ich der 12. Nationalen Maritimen Konferenz beiwohnen und die Reden und heftigen Diskussionen verfolgen.

Eröffnet wurde die Konferenz am 10.Mai von Norbert Brackmann (Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft), Manuela Schwesig (Ministerpräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern) und Claus Ruhe Madsen (Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock).

Danach hielten seine Königliche Hoheit Kronprinz Haakon von Norwegen und Dr. Angelika Merkel (Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland) Reden an die Konferenz-Teilnehmer.

Knapp 100 Referenten, Gastredner und Experten sprachen in den Podiumsveranstaltungen und Foren zu den Themen rund um die maritime Wirtschaft. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Aufträge für deutsche Werften und Zulieferer gesichert werden können.

Gewerkschaft Ver.di war vertreten von Maya Schwiegershausen-Güth (Bundesfachgruppenleiterin Maritime Wirtschaft) und Thomas Mendrzik (Bundesfachgruppenvorstandsvorsitzender Maritime Wirtschaft, Fachgruppe Hafen).

Zwei Drittel der deutschen Exporte werden über den Seeweg transportiert und wichtige Rohstoffe für die Schlüsselindustrien fast ausschließlich über den Wasserweg beschafft. Mit rund 400.000 direkt und indirekt abhängige Arbeitsplätze gehört die maritime Wirtschaft zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland.

Ver.di verlangt Richtungswechsel

Der Verlust maritimen Know-hows müsse dringend gestoppt werden. Die Zukunft hängt stark von ausreichender Investition in der Aus- und Weiterbildung ab, die Standorte der Schifffahrtsschulen sind beizubehalten und hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen bedarfsgerecht auszustatten, um auch in Zukunft die Seefahrt-Ausbildung auf Spitzenniveau zu gewährleisten.

Unter anderem wird eine Korrektur der Schiffbesetzungsverordnung gefordert, d.h. eine Erhöhung der Quote von vorgeschriebenen deutschen Seeleuten bzw. Nachwuchsoffizieren. Weiterhin auf der Forderungsliste stand die Einstufung der Seeleute als systemrelevant, eine Priorisierung bei der Impfung gegen Covid-19 und die soziale Absicherung der Transformationsprozesse durch Digitalisierung und ökologische Ausrichtung des Maritimen Clusters sowohl in der Schifffahrt als auch in den Häfen.

Dies wurde in Warnemünde und an mehreren anderen Werft-Standorten in Norddeutschland durch Protest-Aktionen der Gewerkschaft bekräftigt, und damit auf die weiteren Arbeitsplatzverluste aufmerksam gemacht.